Ich habe mir das Stück „Heimat, bittersüße Heimat“ im Rahmen der Ausstellung “Homestory Deutschland” angesehen. Die Inszenierung, die zwischen politischer Satire, Theater und szenischer Lesung changiert, handelt vom Anderssein und vermittelt ein Stück bundesrepublikanischer Wirklichkeit. Eine Kritik.
„Entschuldigen Sie junge Frau, dass ich Sie anspreche, aber ich wollte Ihnen nur sagen: Ich bin ja begeistert! Wie tadellos Sie Deutsch sprechen – weiter so! Ach Sie sind Deutsche? Afro-Deutsche? Also eine farbige Deutsche, sozusagen? Also farbig UND deutsch, beides zur gleichen Zeit?
Und Sie studieren Operngesang? Das ist ja toll! – obwohl Ihnen ja wahrscheinlich der Jazz mehr im Blut liegt…“.
Manchmal wünscht man sich eine Fernbedienung. Mit der Mute-Funktion könnte man für einen Augenblick Ruhe sorgen, aufatmen, sich normal fühlen. Auch wenn es nett gemeint ist, weltoffen und tolerant: Es nervt. Leute, die Afrika für ein ganz tolles Land halten. Leute, die ihr „Deutsch-Sein“ langweilig und das „Exotische“ viel interessanter finden. Leute, die ja nur neugierig sind und dir vorwerfen, du seist viel zu empfindlich. Ja, sie nerven oft genauso sehr wie die Neo-Nazis, die einen zu Schnitzeln verarbeiten wollen und die vermeintlichen „Gutmenschen“, die in entscheidenden Momenten ihre Zivilcourage verlieren.
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http://www.media4us.de/wp/2012/12/12/heimat-bittersuse-heimat/
Liebe Grüße
Eure Esther